Chromotopia Amalia
Das Badezimmer der Kaiserin Elisabeth
im Trakt der Amalienburg in der Wiener Hofburg ist etwas Besonderes. Es befindet sich hinter dem Ankleide- und Schminkzimmer der Kaiserin und wurde 1876 extra für sie eingerichtet. Ursprünglich war der Raum ein Schreibzimmer, das für die Kaiserin in ein Badezimmer umgebaut wurde. Elisabeth nutzte dieses Bad nicht zur Reinigung, sondern viel mehr zur Entspannung – ähnlich wie ein heutiges Spa. Sie genoss dort Kräuter-, Milch-, Honig- und Ölbäder und ließ sich regelmäßig massieren. Dafür hatte sie eine eigene Masseurin. Sie wurde „hydropathische Badefrau“ genannt. Die Kaiserin wusch sich bevor sie in ihr „Badezimmer“ ging. Zum Waschen nutzte sie einen großen Waschtisch mit drei Waschschüsseln, der jedoch in ihrem Ankleide- und Fitnessraum stand. Erst nach dem Waschen benutzte sie ihr Badezimmer, das heute noch fast genauso wie damals erhalten ist. Es hat eine Badewanne aus Kupferblech und einen speziellen Linoleumboden, der das Holz darunter vor Wasser schützen sollte, ein damals neues Material. Die Wände sind mit geblümter Tapete mit Pfingstrosen verziert, und die Spiegel haben ebenfalls Pfingstrosenmuster.
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Die Amalienburg als Lichtkunstwerk
In der Amalienburg, benannt nach Amalie Wilhelmine von Habsburg, befindet sich Kaiserin Elisabeths Badezimmer. Die Licht-Outline dieses Badezimmers in Kombination mit dem Raster des Lichtkunstwerks Parlament im Licht der Menschenrechte soll den sozialen Zusammenhang von Wassermanagement, Hygiene, Bildung und Gesundheit aber auch das Thema SAFE SPACES ins Licht zu rücken. Heute sind Badezimmer und Toiletten Standard in Privatwohnungen. Sie zählen zu den privaten Schutzorten von Frauen und Kindern, Orte, an denen sie jedoch besonders gefährdet sein könnten.
Klaudia Frieben und Victoria Coeln
Victoria Coeln und Sandra Schäfer
Photo Credits: NIPAS / Helmut Prochart und Schönbrunn Group (Badezimmer)