Verfassung im Dialog
Victoria Coeln — CHROMOTOPIA POLITEÍA
1. Oktober bis 10. November 2024
Vom 104. Geburtstag bis zum Jahrestag des In-Kraft-Tretens der Bundes-Verfassung
täglich von Sonnenuntergang bis 22 Uhr und von 5 Uhr früh bis Sonnenaufgang
Das Raster hilft uns, das Komplexe zu erfassen, eine nachvollziehbare Position anzugeben und vielleicht auch, uns in Bezug dazu zu verorten. Es verweist auf den objektiven Rahmen des Rechts und der Verfassung, die ohne Ansehen der Person, ihres Geschlechts, sozialen Status oder ihrer Herkunft, Sachverhalte, Handlungen und Werte ein- und verortet – ein verlässlicher Rahmen, in dem wir uns bewegen können, und verlässlicher Anker, von dem aus Interpretation und Kreativität möglich wird. Ohne solch eine Grundlage ist Demokratie nicht denkbar. In ihrem Lichtkunstwerk CHROMOTOPIA POLITEÍA – angelehnt an die altgriechischen Begriffe “chroma”, “topos”, “politeía”, etwa “Farbraum Verfassung” – transformiert Victoria Coeln die Justitia und damit das Innere des Justizpalasts mit dem Verfassungs gerichtshof. Die organischen Lichtlinien, die sie vorzugsweise in Stadträume, Architektur und weite Landschaften einschreibt, sind wie ein Komplementär, ein ergänzender Gegensatz zum geometrischen Raster. Sie stehen für individuelle Seh- und Lichtspuren, die Dinge durch den Blick immer wieder aufs Neue verbinden, neu kontextualisieren und vielleicht auch wieder auflösen. Das eine Rhizom, das andere Raster. Für unser Weltverständnis ist beides nötig.
(Heike Sütter, Kuratorin)
Performative Versammlung
5. Oktober 2024, 18:30 Uhr
Freyung 8, 1010 Wien
Dovilė Aleksaitė, Victoria Coeln, Deborah Sengl – Lichtgrafiken in Bewegung
Özlem Bulut, Maria Gstättner, Žiga Jereb, Rina Kaçinari, Harald Matjaschitz, Martin Siewert, Sakina Teyna, DJ Feine Töne – Musik und Performance
Victoria Coeln, Benjamin Dehghan, Ahoo Maher, Reihaneh Hosseini, Linda Spetcu, Kateryna Sokolova – Bedienung der handgeführten Projektionsbewegungen
Austausch, Gemeinsamkeiten und Dialog zwischen Kunst und Recht. Die kreative Kommunikation zwischen der Basis des Rechtsstaates und der Beweglichkeit performativer Kunst eröffnet neue Blickwinkel und konstituiert die Unabhängigkeit und einander Zugewandtheit von Kunst und Verfassung.
(Michaela Schierhuber, Stiftung Forum Verfassung)
https://www.forumverfassung.at/