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Lichtort 05 - Chromotop Platz der Kulturen

Künstler:innen

Ahoo Maher wurde 1990 in eine Künstlerfamilie in Teheran geboren und lebt seit 2008 in Österreich. Sie studierte Musikpädagogik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien sowie Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien. Dort schloss sie 2017 ihr Studium der kontextuellen Malerei bei Ashley Scheirl ab. Seitdem stellt sie regelmäßig in Österreich und international aus.

Ahoo arbeitet als freie Künstlerin und Kuratorin in Wien. Im Mittelpunkt ihrer Malerei, Performances und Installationen steht die Auseinandersetzung mit Lebensbedingungen von Frauen. Für die Wiener Lichtblicke thematisiert sie „Safe Spaces“, Schutzräume für Mädchen und Frauen.

Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie: IST

Kooperationspartnerin der Wiener Lichtblicke

Die staatlich anerkannte Opferschutzeinrichtung bietet muttersprachliche Beratung in Arabisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Farsi/Persisch, Georgisch, Kurdisch, Polnisch, Russisch und Türkisch an.

www.interventionsstelle-wien.at

Der Lichtort

Die Umbenennung des Favoritner Sonnwendplatzls in Platz der Kulturen erfolgte auf Beschluss des Gemeinderats vom 7.6.2022. Eingebracht hatte den Antrag Christine Hahn, Klubobfrau Neos, mit dem Anliegen, die positiven Seiten des Bezirks und seine historische Bedeutung und Geschichte als Bezirk mit Zuwanderung in das Bewusstsein zu rücken.

AR-Lichtgebilde

#2308

#2309

 

Lichtgrafiken

#2308
Lichtgrafik Ahoo Maher

YOU ENTER MY SAFE SPACE

Original: Interview-basierte Zeichnung, Wandmalerei

Der Ursprung der Lichtgrafik „YOU ENTER MY SAFE SPACE“ von Ahoo Maher liegt in einem Projekt der kurdischen Filmemacherin Helin Celik. Für ihren in Kürze erscheinenden Dokumentarfilm „Anqa“ hat sie Frauen in Amman / Jordanien interviewt, die häusliche Gewalt erlitten haben. Diese Frauen mussten vor ihren Familien in die Außenbezirke der Stadt fliehen und sich dort anonym verstecken. In den Interviews beschreiben die Frauen ihre Traumvorstellung von sicheren Orten – Küche, Schlafzimmer, Wohnzimmer. Wie sollte das Sofa aussehen, wie das Bett? Wo könnte eine Lampe stehen, was sieht man, wenn man aus dem Fenster blickt? Jedes Detail wurde von den Frauen genau beschrieben. Gemeinsam mit der jordanischen Künstlerin Dalal Mitwally hatte Ahoo Maher die Interviews zunächst in Zeichnungen, dann in großformatige Wandmalereien auf Häuserfassaden in Amman übertragen. Die Lichtgrafik am Platz der Kulturen basiert auf der Zeichnung eines Schlafzimmers – der prekärste Raum häuslicher Gewalt und zugleich der intimste Rückzugsort eines "Safe Spaces".

 

#2309
Textgrafik der IST-Empo-Gruppe

Brot Arbeit Bildung Freiheit

Ergebnis eines Partizipationsprozesses

Ahoo Mahers Lichtgrafik wird durch eine Textgrafik ergänzt. Sie wurde von iranischen und afghanischen Frauen konzipiert, die am Gruppenangebot der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie teilnehmen. Im Mittelpunkt des Textglases, das auf dem Slogan der Protestbewegung „Frauen, Leben, Freiheit“ aufbaut, steht die Forderung der Frauen*aktivistinnen* in Afghanistan nach „Brot, Arbeit, Bildung, Freiheit. Für diese Forderungen stehen auch die Frauen* der iranischen und afghanischen Diaspora in Wien. Sie wollen am Platz der Kulturen ein Zeichen zur Geschlechtergerechtigkeit und dem Wunsch nach einem gewalt- und sorgenfreien Leben setzen.

 

Photo Credits: NIPAS / Helmut Prochart / Bildrecht / 2023