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Lichtort 07 - Chromotop Stadtpark Atzgersdorf

Olaf Osten

Olaf Osten wurde 1972 in Lübeck geboren. Er studierte Grafikdesign an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim und am Institute of Art, Design and Technology in Dublin. Seit 1997 ist Wien sein Lebens- und Arbeitsmittelpunkt. Seine Arbeiten wurden international in zahlreichen Ausstellungen gezeigt. 2022/23 ist er Stipendiat des österreichischen Außenministeriums in Sarajevo.

Olafs bevorzugtes Medium ist Zeichnung. Mit ihr überarbeitet er Alltagsgegenstände wie Kalender, Landkarten, Zeitungen und Fenstervorhänge und hinterfragt dabei Mechanismen von Orientierung, Kommunikation und der Entstehung von Wissen. Dabei beschäftigen ihn gesellschaftliche Themen wie Diversität, Vertrauen und Fragen des Miteinander-Lebens.

In seiner Lichtgrafik „Austausch 02“ begegnen sich im Stadtpark Atzgersdorf eine Gruppe unterschiedlichster Personen. Gelingt es ihnen, miteinander zu kommunizieren?

olaf-osten.com

Lichtgrafik

#2312
Lichtgrafik Olaf Osten

Austausch 02

Original: Farbstiftzeichnung auf Taschenkalender

Wann sind Menschen gleich und frei? Sobald sie vor dem Gesetz gleich sind? Sobald niemand mehr nach seiner „Herkunft“ gefragt wird? Was ist ein gesunder Streit? Wieviel Einfluss haben wir selbst als Individuum auf die Qualität unseres Miteinanders? Hören wir einander konzentriert genug zu?

Diese und andere Fragen könnten sich aus Olaf Ostens Lichtgrafik zum Thema Demokratie ergeben. Sie zeigt eine vom Wiener Naschmarkt inspirierte fiktive Begegnung zwischen sehr verschiedenen Personen, bei denen man sich fragt, ob sie mit- oder nebeneinander, mit sich selbst oder gar nicht kommunizieren.

"Vereinbarungen wie die Europäische Menschenrechtskonvention enthalten wichtige Ziele, bleiben aber leider in vielen Gebieten fromme Theorie. Es liegt in der Verantwortung jeder Politik, die Rahmenbedingungen zur Beseitigung vor allem wirtschaftlicher Ungleichheiten zu setzen, die ein funktionierendes Miteinander unmöglich machen. Die Voraussetzung für diese Politik wäre die Einbindung sämtlicher Gesellschaftsteilnehmer:innen und eine Gesprächskultur, die auf Informiertheit, Vernunft und Vertrauen basiert. Die Bedingung für diese Gesprächskultur aber ist, dass wir selbst Hierarchiedenken und Misstrauen hinter uns lassen – und bereit sind, einen Beitrag zu leisten. Arbeiten wir dran." (Olaf Osten)

Hidéo SNES

Hidéo SNES ist Künstler, Designer und Forscher aus Wien und Helsinki, der der Künstlichen Intelligenz das Malen lehrt. Seine Arbeiten wurden im mumok Wien und im Kiasma in Helskini ausgestellt sowie in weiteren Ausstellungen auf vier Kontinenten.

Hidéo bezieht sich auf Romantik, clownesken schwarzen Humor und Symbolismus und strahlen mitunter eine kalte, subtile Gewalt aus. Er schafft Situationen, in der die Betrachter mit der Konditionierung ihrer eigenen Wahrnehmung konfrontiert werden und ihre Position überdenken müssen. Hidéo arbeitet mit Künstlicher Intelligenz und betreibt künstlerische Forschung zu ihren rassistischen, frauenfeindlichen und queerphobischen Aspekten.

www.hideosnes.online

Lichtgrafik

#2311
Lichtgrafik

Fraktal

algorithmus-basierte Grafik

"Unser Körper und unsere Handlungen sind unauflöslich mit computer- basierten Systemen verknüpft", so die Feststellung von Hidéo Snes. Computerbasierte Systeme arbeiten mit Algorithmen – komplexe Rechenvorgänge, die in einer Folge von Anweisungen beschrieben sind. Inwieweit ist damit auch unser Handeln und Denken mathematisch faßbar oder vorhersagbar? Der Künstler wirft damit auch existenzielle Fragen nach dem Menschsein auf: Erreichen wir durch die Fusion mit der Technologie die nächste Evolutionsstufe, so wie es die philosophische Denkrichtung des Transhumanismus beschreibt? In seinem künstlerischen Beitrag für die Wiener Lichtblicke hat Hidéo Snes die Verteilung einer Idee in der Gesellschaft virtuell simuliert. Seine Lichtgrafik zeigt Zonen, in denen sich die Idee verdichtet, aber auch solche, in denen sie sich fraktal ausbreitet, mehr und mehr Fläche einnimmt und sich vielleicht auch weiterentwickelt. Könnte die Demokratie eine solche Idee sein?

Der Lichtort

Bereits im Sommer 2020 wurden im Zuge einer Bürger:innen-Beteiligung 750 Anregungen und Ideen der Liesinger:innen für die Gestaltung des neuen Stadtpark Atzgersdorf gesammelt. Der ehemalige Campingplatz Wien Süd wurde dann im Jahr 2022 zu einer 27.000 Quadratmeter großen Grün-Oase, dem Stadtpark Atzgersdorf, umgestaltet.

AR-Lichtgebilde

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F23

Kooperationspartner der Wiener Lichtblicke

F23 ist eine experimentelle, sich laborartig entwickelnde Kulturinitiative im südlichsten Bezirk der Stadt Wien, gegründet 2015 vom Verein IG F23. F23 ist eine exemplarische Initiative zur kulturellen Überhöhung der Gegend rund um die stillgelegte Sargerzeugung Atzgersdorf im Süden der Stadt Wien. In kürzester Zeit wurde der Ort als angesagte Location für zeitgenössische Kultur und zukünftiger Hotspot des Kulturlebens der Stadt Wien quasi hervorgezaubert.

www.f23.at

 

Photo Credits: NIPAS / Helmut Prochart / Bildrecht / 2023