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Chromotop 01 - Freyung / Verfassungsgerichtshof

Lichtgrafik

„Hände“ von Deborah Sengl

Vier Hände werden zu einem Zeichen, das verschiedene Lebenswelten verbindet. Deborah Sengls Tiere aus unterschiedlichen Biotopen – aus der Luft, dem Wasser und der Erde – halten zusammen. Ihre Hände machen die Andersartigkeit zur Gemeinsamkeit. Dieses Symbol der Vielfalt in der Einheit wird von Victoria Coelns chromatischen Lichtlinien gerahmt. Aus nächster Nähe werden an den Kanten der Lichtlinien die Spektralfarben deutlich erkennbar, sie formen das Licht, machen es räumlich, verbinden die Vielfalt der Farben zur Einheit Weiß, Vielfarbigkeit und Lebenswelten als Zeichen inklusiven Zusammenlebens.

„Deborah Sengl liebt Tiere, weil sie in ihrer Art so fertig seien, wie sie sagt. Aber sie führt sie nicht vor, sondern bedient sich ihrer, um den Menschen und dessen Seinsheiten bis zur Kenntlichkeit zu entstellen. (…) Könnte ich Deborah Sengl in ihrer Stilistik zeichnen, käme vermutlich eine Montage aus Kampfhund und Libelle heraus. Ersteres, weil sie Ungerechtigkeiten aller Art mit maximaler Wut entgegentritt, Zweiteres, weil sie eine sensible Seele ist, die dann und wann von aller Erdschwere befreit und umherschwirrt und mit ungeheurer Feinfühligkeit die Ausformungen des Universums wahr- und aufnimmt.“
(aus Frido Hütters „Und sie redete mit den Tieren“)

AR (Augmented Reality)

Lichtgebilde 01/1 und 01/2

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Der Lichtort

Die Verfassung den Menschen näher zu bringen – das ist das gemeinsame Anliegen, das den Verfassungsgerichtshof und die Wiener Lichtblicke verbindet. Diese bieten Raum für eine Auseinandersetzung mit der (eigenen) Verfassung. Den Kern der Zusammenarbeit bildet die essentielle Frage, wie die bloße Zustandsbeschreibung einer „guten Verfassung“ auch Wirksamkeit für eine friedvolle Gesellschaft entfalten kann.
https://www.wienerlichtblicke.at/themen/verfassung/  www.vfgh.at

Das zentrale Chromotop der Wiener Lichtblicke 2022 befindet sich auf der Freyung. Im 12. Jahrhundert lag der Platz vor der Schottenkirche außerhalb der Stadtmauer. Der Name erklärt sich aus der 1181 verfügten Befreiung des Klosterbezirks von der städtischen Gerichtsbarkeit, oder anders gesagt, in diesem Jahr wurde dem Schottenstift Immunität verliehen. Der Ort erlebte eine ambivalente Geschichte. Die Freyung war Friedhof, Ausgangspunkt für eine Revolte der Schuhknechte, Tummelplatz für Gaukler und Marktschreier, Standort eines Prangers, Pferde-, Viktualien- und Christkindlmarkt.
Quelle: www.geschichtewiki.wien.gv.at/Freyung

Das Gebäude war bei seiner Fertigstellung 1921 die Zentrale der Credit­anstalt für Handel und Gewerbe, eine der wichtigsten Wirtschaftsbanken. Es wies einen zweigeschossigen Kassensaal auf, der mit einem Glasdach bedeckt war. Mit den Umbauten des Erdgeschosses zu einem Museum 1980, wurde ein Boden eingezogen und der obere Teil des Kassensaales in den Vorgängerraum unseres heutigen Verhandlungssaales umgestaltet. Der Verhandlungssaal des VfGH existiert in dieser Form seit 2012. Mit dem Einzug des VfGH in das Gebäude wurde der vormalige Raum den Bedürfnissen eines Gerichtes angepasst. An der dreigliedrigen, mit hellem Leder bespannten Frontseite ziert links und rechts des mittig angebrachten messingfarbenen Bundeswappens („Bundesadler“) die programmatische Wortfolge des Artikel 1 des Bundes-Verfassungsgesetzes den Raum: "Österreich ist eine demokratische Republik. Ihr Recht geht vom Volk aus."
(Dr. Josef Pauser, www.vfgh.at)

Photo Credits: NIPAS / Helmut Prochart / Bildrecht / 2022