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Chromotop 02 Freda-Meissner-Blau-Promenade / Schwimmende Gärten

Der Lichtort

Freda Meissner-Blau

Die Politikerin und Umweltaktivistin Freda Meissner-Blau machte vielfach von Recht auf Versammlungsfreiheit Gebrauch während sie sich gegen Kernenergie (Atomkraftwerk Zwentendorf) für Umweltschutz, Menschen- und Frauenrechte einsetzte. Sie gilt als Vorreiterin der Grünen und war 1986 die erste weibliche Spitzenkandidatin der Bundespräsidentschaftswahl sowie Klubobfrau der „Grünen Alternative“. Nachdem sie 1988 ihr Mandat niederlegte, blieb sie politisch aktiv und setzte sich weiterhin für Menschen- und Frauenrechte und für die Rechte der LQBTIQ Community ein. "Sie war eine große Stimme für Menschlichkeit, Offenheit, Toleranz und Umweltschutz. Sie war eine Vordenkerin und Mahnerin für das notwendige Umdenken zur Erhaltung dieser Welt.“ so Nicolas Pawloff, ihr Sohn, bei der feierlichen Umbenennung der Donaukanal-Promenade …

Freda-Meissner-Blau-Promenade

Die Verkehrsfläche zwischen Augarten- und Marienbrücke wurde 2017 nach Freda Meissner-Blau benannt. „Meissner-Blau war eine langjährige Innenstädterin. Sie war eng verbunden mit ihrem Wohnbezirk, weshalb die Innere Stadt mit der Benennung ihr Andenken ehrt", so Bezirksvorsteher Markus Figl bei der Einweihung der Freda-Meissner-Blau-Promenade 2017. Heute befinden sich dort auf Franz-Josefs-Kai-Tragwerk 101, der ehemaligen Kaiserbadschleuse, die Schwimmenden Gärten, 1.500 Quadratmeter Erholungsfläche mit Sitz- und Liegemöglichkeiten am Donaukanal. Vorbild für das Projekt waren die "Schwimmenden Gärten" auf der Seine in Paris. Der Erholungsraum verstärkt die Kühlluft-Schneise am Donaukanal. Sie sorgt bei sommerlichen Hitzeperioden für ein angenehmeres Stadtklima und kann kostenfrei benützt werden.

www.geschichtewiki.wien.gv.at/Kaiserbadschleuse

Lichtgrafik

Chromotop Freda Meissner-Blau von Victoria Coeln

Chromotope sind Orte der Raumaneignung und Selbstermächtigung und damit auch Erscheinungsräume des Politischen, ganz im Sinne Hannah Arendts. „Die Chromotope bilden den Kern der Lichtblicke. Sie können als frei verfügbare, schwellen- und barrierefreie Lichtbühnen gelesen werden. Zugleich sind sie Versammlungsräume und Schutzräume der Freiheit, Grund- und Menschenrechte – Werte, die der Verfassungsgerichtshof schützt. „Je mehr Völker es in der Welt gibt, die mit einander in dieser oder anderer Verbindung stehen, desto mehr Welt wird sich zwischen ihnen bilden und desto größer und reicher wird die Welt sein.“ so Hannah Arendt.

„Die Wiener Künstlerin Victoria Coeln (*1962) nutzt seit Jahren den öffentlichen Raum, um ihre vielschichtigen Lichtinterventionen zu realisieren. International tätig, bereiste sie zuletzt die Türkei, um ihre chromotopen Ideen und Lichtraumarbeiten mit Stätten der archäologischen Forschung und des Weltkulturerbes wie Ephesos und Göbekli Tepe zu verbinden. Direkt vor Ort werden Diachrome manuell bearbeitet und als präzise Lichtfilter in Projektoren eingesetzt. In mehrschichtiger Überlappung kreieren sie mittels Licht neue Gedanken-, Erlebnis- und Erinnerungsorte. Coelns Arbeiten beziehen sich direkt auf den Platz oder das Bauwerk sowie den damit in Verbindung stehenden Kontext und scheuen die Verbindung zu relevanten politischen Themen keineswegs. Realer Raum und Lichtraum gehen dabei eine Synthese ein. Intendiert ist eine Interaktion von Ort und Farbe, Licht und Material, Raum und Zeit, auf die sich die Betrachter direkt einlassen können und sollen. Sie werden Teil der jeweiligen Lichtintervention, partizipieren an einer völlig neuen (Be-)Deutung des Ortes und begeben sich auf eine visuelle wie intellektuelle thematische Reise. Victoria Coeln malt mit präzise gelenktem und gestaltetem Licht. »Licht sprengt die Grenzen unserer Vorstellungskraft, unseres Handelns und Denkens. Licht ist das Medium unserer Zeit, um Malerei über alle Grenzen auszuweiten, gewohntes Sehen auszuhebeln und Sehen neu zu denken«, so die Künstlerin. Durch das Verlagern der künstlerischen Arbeiten aus dem vermeintlich neutralen Museums- oder Galerieraum in den öffentlichen Kontext wird eine größere Anzahl von Menschen und ein weniger spezifisches Publikum erreicht. Zugleich bietet der öffentliche Raum eine hervorragende Ausgangsbasis für die Thematisierung aktueller soziologischer, politischer oder ökologischer Fragestellungen und regt dazu an, die eigenen Positionen kritisch zu hinterfragen. Der Künstlerin gelingt das durch das „Aufreißen“ des gewohnten Erscheinungsbildes eines Ortes, denn Gewohnheit bedingt eine Art von „Blindheit“ für das uns Umgebende, das es gilt durch die Kunst wieder ins Bewusstsein zu rücken, damit es neu erlebt werden kann.“ (Kerstin Jesse)

Victoria Coeln verbindet in ihrer künstlerischen Arbeit Licht und Kunst zu einer kraftvollen Sprache, die ästhetische und politische Fragen gleichermaßen verhandelt. Gemeinsam mit ihrem langjährigen künstlerischen Partner Žiga Jereb gründete sie NIPAS - nomadic institute for political arts and sciences, das die Lichtblicke seit 2020 realisiert.

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