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Chromotop 03 - Morzinplatz / Ruprechtsstiege

Der Lichtort

Der Ort wurde am 2. November 2020 zum Ort eines terroristischen Amoklaufs, bei dem vier Menschen ermordet und über zwanzig Menschen verletzt wurden. Eine tiefe Wunde in die Gesellschaft nicht nur der Stadt Wien, die bis dahin von solchen Gewaltakten verschont war.

„Die vielen Trauernden nach dem Attentat, die in stiller Anteilnahme Kerzen entzünden, Blumen und Texte zum Trost für sich selbst und für andere bringen, haben meinen eigenen Schmerz auf wunderbare Weise erleichtert. Gewalt schlägt zwar Wunden, aber zugleich wird der Zusammenhalt gestärkt. Die spontane Verbindung von so vielen, die einander zuvor noch gar nie wahrgenommen hatten, verbinden sich zu einem heilenden Gewebe.“ (Victoria Coeln 2020).

Diese Gegend erlebte allerdings in früheren Zeiten noch viel mehr Gewalt. Seit 1873 stand hier das Hotel Métropole. In der Zeit als die Verfassung durch das NS-Regime ausser Kraft gesetzt wurde, 1938 bis 1945, war das Hotel Métropole die Gestapo-Zentrale. Stefan Zweig erzählt davon in der Schachnovelle. Christoph Bochdansky, Performance-Künstler, Puppen- und Schattenspieler, greift den Text auf und performt dazu seine Interpretation während der Straßenbahnfahrten mit der Licht-Tram 1.

Benannt wurde der Morzinplatz 1888 nach Oberst Graf Morzin (1803-1882). Er hatte keine Erben und vermachte als letzter seines Geschlechts der Stadt Wien sein Vermögen in der Höhe von 1 Million Gulden für Arme, Waisen und besonders für an Epilepsie erkrankten Kindern. 

Lichtgrafik

„Rasterverwebung“ von Victoria Coeln

Das Raster wurde ursprünglich auf das 1. Tor des Wiener Zentralfriedhofs projiziert, dann fotografiert und in eine Lichtgrafik transformiert. Es überschreibt nun den Morzinplatz und den unteren Teil der Ruprechtsstiege. Damit erhellt ein Ort den anderen und es entstehen assoziative Verbindungen.

„Victoria Coeln verwebt Räume. Dies geschieht zum einen durch die Projektion eines Rasterraumes auf einen anderen realen Ort. Zum anderen verwendet die Künstlerin jene Diachrome, die sie für einen spezifischen Ort geschaffen hat, für die Schöpfung neuer Chromotope. Das Ergebnis sind assoziative Verbindungen zwischen den Orten. So überschreiben und verweben sich nicht nur Räume, sondern auch Erfahrungen, Erinnerungen, Empfindungen. Da dies mit Licht geschieht, wird das Überschriebene niemals gänzlich unsichtbar, sondern bleibt als Schicht ähnlich wie im Palimpsest erhalten, als Träger und zugleich Teil der Raumverwebung.“
(Heike Sütter)

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Lichtgebilde 03

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Photo Credits: NIPAS / Helmut Prochart / Bildrecht / 2022