Chromotop 12 - Maurer Rathauspark / Speisinger Straße
Lichtgrafik
„Im Dienste des Rechts“, Carsten Busse
Carsten Busse meinte zu seinem Motiv, das er eigens für die Wiener Lichtblicke entwickelte: Es darf schon auch mal ein Augenzwinkern sein …“ Das Original aus dem die Lichtgrafik entwickelt wurde, ist ein Scherenschnitt.
Der Papierschnitt nimmt seit 2019 einen großen Raum im Schaffen Carsten Busses ein.
Erste Arbeiten in dieser Technik entstehen bereits in den 1990er Jahren im Kontext seiner Aktivitäten mit der Künstlergruppe solitaire factory. Mehrfach komplettieren Papierschnitte Installationen und Aktionen der Gruppe. Als Ausstellung mit hunderten schwarzen Papierschmetterlingen wird 1994 in der Leipziger Goldfish-Galerie die Installation „Die Plage“ realisiert. Im gleichen Jahr entsteht die Installation „Die friedliche Dimension der Katastrophe“ in der Ultimate Akademie in Köln. Unter anderem zeigt sie drei Blöcke mit identischen Scherenschnitten von Tassen, Totenschädeln und Quadraten. Auch in der Installation „Innenweltschutz“, ein Gemeinschaftsprojekt mit Andreas Hanske in der städtischen Berner Galerie, taucht ein (Negativ-)Scherenschnitt auf. Im Kunstprojekt „Marinus“ findet mehrfach der Holzschnitt eines Porträts des Reichstagsbrandstifters Marinus van der Lubbe von der Titelseite einer holländischen rätekommunistischen Zeitung aus den Dreißiger Jahren als Papierschnitt Verwendung. In einer Ausstellung im Leipziger Kunstverein im Jahre 2002 hat dieser Papierschnitt die wandfüllende Dimension von etwa fünf Metern Höhe. Kleiner fällt das gleiche Motiv 2003 anlässlich der Ausstellung „Adieu Avantgarde. Willkommen zu Haus“ im Ludwig Forum für internationale Kunst in Aachen aus.
Nach der Auflösung der solitaire factory realisiert Busse 2014 anlässlich der Ausstellung „Optimaler Schnitt“ die Arbeit „Mittagsfrau“ – als Papierschnitt in die Rauhfasertapete des Ausstellungsraumes. Im Jahre 2019 bildet schließlich eine Reihe von Papierschnitten, welche badende/schwimmende Diktatoren zeigen und wieder Teil einer größeren Installation sind, den Auftakt zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem Medium. Neben diesen eher konzeptuellen Werken entstehen gegenwärtig auch Papierschnitte als Einzelarbeiten oder Serien zu verschiedenen Themen wie Architektur und Industriekultur. Aber auch klassische Sujets wie Porträts oder Stillleben finden mittlerweile Eingang in Carsten Busses Arbeit.
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Lichtgebilde 12
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Der Lichtort
Es ist doch äußerst beachtlich, dass Wien gleich zwei Rathausparks besitzt. Mauer war ursprünglich nicht Teil der Stadt Wien sondern wurde 1938 in Wien Liesing eingemeindet. Es lohnt sich ein Spaziergang durch den Park, der zu einigen Objekten führt. Im Park steht der Magna-Mater-Brunnen (um 1930 errichtet), Architektur Adolf Stöckl, Plastik von Anton Hanak, dargestellt wird eine fürsorgliche Mutter mit vier Kindern.
Photo Credits: NIPAS / Helmut Prochart / Bildrecht / 2022