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Chromotop 06 - Resselpark / Resselgasse

Der Lichtort

Der Resselpark vor der TU (Technische Universität) am Karlsplatz ist nach Josef Ressel, dem Techniker und Erfinder der Rohrpost und der Schiffsschraube, … benannt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Resselpark zum Zentrum für illegalen Warentausch und  Schleichhandel. Der Naschmarkt in nächster Nähe war längst einer der wichtigsten Märkte Wiens und zog sich seit der Wienfluss-Überbauung immer wieder in Resselpark. Ab den 1980er Jahren versammelte sich dort die Drogenszene, der Ort kam immer wieder in die Presse. 2005/06 wurde in der Unterführung die Polizeistation eingebaut und eine Drogenanlaufstelle für Jugendliche errichtet.

Die Wiener Lichtblicke nehmen sich die Freiheit der Kunst  Freifläche zwischen evangelischer Schule und Polizeistation, im Eingang zu den U-Bahnen [SJ2] und fragt nach der Funktion der Polizei für die Gewährleistung der Freiheit.

Lichtgrafik

„Gegenwind“ von Anna Schnur

Diplomarbeit, Akademie der bildenden Künste Wien 2022

Die Lichtgrafik zeigt die Transformation der Diplomarbeit von Anna Schnur „Gegenwind“. Sie wurde als Raumteiler mit Panelen von Ölmalerei konzipiert:

Anna Schnur: „Nichts ist so stabil wie es scheint. Systeme können jederzeit durch Gegenwind von außen oder innen zum Einstürzen gebracht werden, um sich neu zu ordnen.

In meiner Arbeit „Gegenwind“, 2022, („Ceci n‘est pas un paravent“) installiere ich in einem Raum einen anderen, abgeschirmten Raum, der dem Besucher verborgen bleibt. Dieser wird so vor das Problem des Hinein-oder Hinauswollens und des damit einhergehenden Wege-suchens gestellt.

Der Paravent steht für ein System, das derartige räumliche Abgrenzungen begünstigt und freie Wege zu unterbinden sucht. Das Objekt wirkt groß und stabil, besteht allerdings nur aus sehr leichten, mit Leinwand bespannten Holzrahmen, die sich ohne weiteres umgestoßen lassen würden. Meine Arbeit soll gleichermaßen Zusammenhalt und Ausschluss symbolisieren und auf die Zerbrechlichkeit bestehender Systeme hinweisen. Die fragile, Paravent-artige Wand, die sich aus einzelnen, den Betrachter überragenden Pannelen zusammensetzt, scheint nach außen hin durch die Malerei eines imposanten, ineinander verschlungenen Handgeflechts zusammen gehalten zu werden, wäre da nicht eine Bruchstelle, wo die Kraft der Hände nachzulassen scheint und sie ins Leere greifen .

Meine Installation ist als Kritik an jenen bestehenden Systemen zu verstehen, die Menschen in ihrer Freiheit einschränken sowie Ausgrenzung und Diskriminierung begünstigen. Sie kann in unterschiedlicher Weise präsentiert werden: Als nach außen, oder nach innen geschlossener Raumteiler.“

Die Wiener Lichtblicke nehmen sich die Freiheit der Kunst und verbreiten sie hier ganz weiträumig über den Platz. Wir wünschen Anna Schnur ganz viel Kraft, Freiheit und Mut auf ihrem Weg mit der Kunst!

Künstler:innen

Victoria Coeln & Anna Schnur

Photo Credits: NIPAS / Victoria Coeln / Helmut Prochart / Bildrecht / 2022